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AutorenbildSamuel Güttinger

Weg von Bewertungen – hin zum ehrlichen Interesse an den Lösungen unserer Mitmenschen.

Aktualisiert: 28. Mai

Was uns allzu oft veranlasst, wertend gegenüber unseren Mitmenschen zu sein, sind ihre individuellen Lösungsansätze, um herausfordernde Situationen zu bewältigen und einen passenden Zustand zu erreichen. Dabei streben wir doch alle nach Geborgenheit und Zugehörigkeit.



In unserer leistungsorientierten Gesellschaft neigen wir sehr oft dazu, Mitmenschen schnell zu bewerten und einzuordnen. Diese Tendenz zur Bewertung ist tief in unseren kulturellen und sozialen Strukturen verankert. Von der Schulzeit bis ins Berufsleben wird unser Wert oft an unseren Leistungen gemessen. Doch was passiert, wenn wir diesen Bewertungszwang hinter uns lassen und stattdessen echtes Interesse am Verhalten, den Lösungen und Ideen unserer Mitmenschen zeigen?


Unser Gehirn funktioniert in einem Zustand der Offenheit und Neugierde am besten. Kreativität, Selbstorganisation und authentisches Verhalten entstehen besonders dann, wenn Menschen sich frei fühlen und keine Angst vor Bewertungen haben müssen.


Bewertungen und Kritik hemmen freie Denkprozesse, das Handeln nach den eigenen Gefühlen und die Authentizität. Wenn Menschen ständig das Gefühl haben, bewertet zu werden, schaltet das Gehirn in einen defensiven Modus. Anstatt frei und autonom zu denken, eigenständig Lösungen zu entwickeln und sich selbst zu sein, konzentrieren sie sich darauf, Fehler zu vermeiden und den Erwartungen anderer zu entsprechen. Angetrieben vom Grundbedürfnis nach Geborgenheit, hemmen sie ihre echten Bedürfnisse und enden im reinen Funktionieren.



Ich bin überzeugt, dass ehrliches Interesse, Wertschätzung und Raum zu Authentizität einen positiven Einfluss auf die menschliche Entwicklung und somit unser Zusammenleben haben. Wenn wir uns ehrlich für die Lösungen, Gedanken und individuellen Fähigkeiten unserer Mitmenschen interessieren und sie einladen, sich selbst zu sein, schaffen wir eine Umgebung, in der sich Menschen sicher und ermutigt fühlen, ihre einzigartigen Fähigkeiten zu teilen, autonom zu handeln und verbunden mit sich ihr Leben aktiv zu gestalten. Was sich wiederum positiv auf unsere seelische und körperlicher Gesundheit auswirkt.


Aus meiner persönlichen Geschichte liegt es mir besonders am Herzen, dass an noch mehr Bildungsinstitutionen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Kindern Freude am Lernen und Entdecken ermöglichen. Es sollte darum gehen, Begeisterung zu wecken und Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Lösungswege zu erkunden, selbst zu organisieren und in ihrer kindlichen Lebendigkeit zu bleiben. Statt Wissen einfach nur zu vermitteln, sollte es bedeutsam und nützlich gemacht werden.


Fazit

Wenn wir uns von starren Bewertungen lösen und uns stattdessen für die verrückten und unkonventionellen Lösungen unserer Mitmenschen interessieren, schaffen wir eine förderliche Umgebung für Authentizität, Potenzialentfaltung und das Vertrauen in Selbstorganisation. Dieser Ansatz hat das Potenzial, nicht nur unser individuelles Wohlbefinden zu steigern, sondern auch ein gesundes gesellschaftliches Miteinander zu ermöglichen. Probieren wir es aus, uns immer wieder mal für Neues und Unbekanntes zu öffnen, Selbstorganisation gelingen zu lassen und authentisch zu leben. In der wohl schönsten Form, die es von uns gibt. Ganz ohne materielle Notwendigkeit.


 

Sei liebevoll zu dir!

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